KoopLeit – Kooperation Erneuerung Leitstelle bei der Harzenergie Netz GmbH, OsthessenNetz GmbH und WEMAG Netz GmbH

Zukünftige Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Aus diesem Grund starteten Vertreter der Kooperations­partner mit Unterstützung der CONSULECTRA GmbH 2021 zunächst mit einer Konzeptstudie, in der sowohl der Scope der Kooperation als auch verschiedene Möglich­keiten der Zusammenarbeit untersucht und bewertet wurden. Dabei wurden je nach Grad der Zusammenarbeit u. a. der jeweilige Harmoni­sierungs­aufwand und die Synergiepotentiale er­mittelt und gegenübergestellt.

Das Spektrum verschiedener Kooperations­szenarien reicht von einer gemeinsamen Beschaffung über die langfristige gemeinsame Weiterentwicklung gemeinsam beschaffter Systeme bis hin zu einem gemeinsamen Systembetrieb und sogar einer gegen­seitigen Unterstützung in der Netzführung und bei weiteren Prozessen. Die einzelnen Szenarien und der notwendige Grad der Zusammenarbeit sind in der Abbildung unten dargestellt.

Gemeinsame Netzführung als Ziel, gleiche Netzleit­systeme als Zwischenschritt
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der zukünftigen Herausforderungen haben sich alle Partner­unternehmen für eine gegen­seitige Unterstützung in der Netzführung ausgesprochen. Um dieses Ziel handhabbar und erreichbar zu machen, gehen die Kooperations­partner jedoch schrittweise vor und starten mit der gemeinsamen Beschaffung von getrennten, aber gleichartigen Netzleit­systemen. Diese sollen für eine zukünftige gemeinsame Netzführung gekoppelt werden können.

Voraussetzung für gleiche Netzleitsysteme sind gleiche Netzführungsregeln.

Nachdem das Ziel und die Zwischenschritte der Kooperation abgestimmt waren, bestand die Aufgabe zunächst darin, die Netzführungsregeln der Unternehmen mit unterschied­lichen Historien und Vorgehensweisen in einer gemeinsamen Netzführungsrichtlinie zu harmonisieren.

Dabei musste stets zwischen drei Optionen abgewogen werden: Was muss harmonisiert werden (als notwendige Grundlage für die gleichen Systeme), was sollte harmoni­siert werden (in Hinblick auf eine gemeinsame Netzführung) und was kann nicht harmonisiert werden (weil unterschied­liche Voraussetzungen in den Netzgebieten bestehen)?

So entstand eine gemeinsame Netzführungs­richtlinie, die auf Best Practices aller Partner beruht, individuelle Besonderheiten aber berücksichtigt.

Drei Systeme, eine EU-Ausschreibung
Auf Basis der gemeinsamen Netzführungsregeln wurde nun eine gemeinsame Leistungs­beschre­bung für eine EU-Ausschreibung erarbeitet. Für die Ausschreibung waren auch vergaberecht­liche Fragestellungen zu bedenken. Diese erwiesen sich mitunter als komplexer als die Diskussionen zu Funktionen, Hardware und Serviceleistungen. Deshalb sollte die vertrag­liche Ausgestaltung der Koope ration und der Beziehung mit dem zukünftigen Lieferanten frühzeitig im Projekt eingeplant werden.

Die gemeinsame EU-Ausschreibung zur Beschaffung von drei gleichen Systemen wurde im Sommer dieses Jahres gestartet.

Erfolge und Erfolgsfaktoren
Schon allein der Abstimmungsprozess für die gemeinsame Netzführungsrichtlinie hat sich als lohnend dargestellt, in­dem die Kooperationspartner durch den Vergleich teilweise eigene Vorgehensweisen und Regeln auf den Prüfstand gestellt und andere Vorgehensweisen als zielführender erkannt und übernommen haben.

Für das Gelingen einer Kooperation ist es elementar, dass Konflikte und unangenehme Entscheidungen (wie z. B. Kostenteilungsfragen und Zugeständnisse bei Netzführungsregeln) offen angesprochen und ehrlich diskutiert werden können. Deshalb ist es wichtig, für ein angenehmes Arbeitsklima und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu sorgen.

Auch die Kontinuität in der Zusammensetzung der Projekt­gruppe und des Lenkungskreises kann einen Erfolgsfaktor für das Gelingen der Kooperation darstellen. So hat die in dem Foto abgebildete Kernprojektgruppe einschließlich Lenkungskreis aus den Anfangszeiten des Projektes heute noch Bestand

 

Projektgruppe und Lenkungskreis KoopLeit

 

 

IHRE ANSPRECHPARTNER

 

 

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